Freitag, 6. Februar 2009

Betreiber von Software-Stream geflüchtet

Die Ostsee-Zeitung berichtet in ihrer online-Ausgabe über die dubiosen Machenschaften des Downloadportals Software-Stream.de und in dem Zusammenhang mit der manipulierten Version des Browsers Firefox. Offensichtlich ist es dem Betreiber, Alexander Hennig, in Rostock wohl zu heiss geworden. Fluchtartig soll er seine Wohnung verlassen haben.

Nach Angaben von Anwohnern soll der durch das Impressum als Betreiber ausgewiesene Alexander Hennig das Haus fluchtartig geräumt haben. Unter der kostenpflichtigen Service-Telefonnummer ließ sich ebenfalls kein Kontakt zu der Firma herstellen.

Quelle: Ostsee-Zeitung

Neues Domizil des Frankfurter Kreisels

Die Gauner des Frankfurter Kreisels hatten ihre bisherigen Büroräume in der Frankfurter Quirinstr. 8 zum Jahreswechsel mit unbekanntem Ziel verlassen. Das Geheimnis um den neuen Firmenstandort ist jetzt aber gelüftet. Das neue Domizil liegt ein paar Kilometer südlich von Frankfurt. Die Abzocke wird nun von Rodgau Ortsteil Nieder-Roden aus betrieben, wie der Verein Nicht-Abzocken e.V. auf seiner Internetseite mitteilt. Die aktuelle Anschrift lautet nun wie folgt:

Borsigstraße 35
63110 Rodgau - Nieder-Roden

Weitere Insolvenzen bei Flensburger SMS-Abzockern

Vor einem Monat gab es die ersten Insolvenzen von betrügerischen SMS-Abzockerfirmen aus dem Raum Flensburg und Kiel. Das Geflecht der Minttnet GmbH fällt immer mehr in sich zusammen. Nach den Firmen Mintnet GmbH und L.A. Lee Media GmbH wurden nun weitere Insolvenzverfahren eröffnet. Diesmal sind die Firmen SHIFTworx GmbH und Teletrade GmbH betroffen.

Amtsgericht Flensburg
- 56 IN 36/09 und 56 IN 48/09 -
Flensburg, 02.02.2009

Insolvenzeröffnungsverfahren betreffend das Vermögen der SHIFTworx GmbH, vertreten durch den Geschäftsführer Arno von Wildenradt, Königstraße 16, 24939 Flensburg: Rechtsanwalt Y***** S*******, Rathausstraße 1, 24937 Flensburg ist am 02.02.2009 um 15:10 Uhr zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt worden. Verfügungen der Schuldnerin über Gegenstände ihres Vermögens sind nur noch mit seiner Zustimmung wirksam, Zahlungen können wirksam nur noch an den vorläufigen Verwalter geleistet werden. Vollstreckungsmaßnahmen gegen die Schuldnerin sind untersagt, soweit nicht unbewegliche Gegenstände betroffen sind.

Quelle: Unternehmensregister.de

Amtsgericht Flensburg
56 IN 53/09
Flensburg, den 02.02.2009

Insolvenzeröffnungsverfahren betreffend das Vermögen der Teletrade GmbH (Handelsregister Amtsgericht Flensburg HRB 5844 FL), vertreten durch den Geschäftsführer Andreas Petersen, Schleswiger Straße 68, 24941 Flensburg: Rechtsanwalt J** H. W******, Albert-Einstein-Ring 11, 22761 Hamburg, ist am 02.02.2009 um 13:55 Uhr zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt worden. Verfügungen der Schuldnerin über Gegenstände ihres Vermögens sind nur noch mit seiner Zustimmung wirksam, Zahlungen können wirksam nur noch an den vorläufigen Verwalter geleistet werden. Vollstreckungsmaßnahmen gegen die Schuldnerin sind untersagt, soweit nicht unbewegliche Gegenstände betroffen sind.

Quelle: Unternehmensregister.de

Montag, 2. Februar 2009

Software-Stream.de verbreitet manipulierten Firefox

Über die betrügerischen Manipulationen einer "Firma" ontheRoad Networx aus Rostock berichten die Portale Antispam.de und Computerbertrug.de in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Nachfolgend die komplette Erklärung:


Software-Stream.de: Gefälschter Firefox manipuliert Computer - Download-Seite verbreitet gefährliche Programme - Windows XP betroffen

Internetnutzer aufgepasst: Über die Seite Software-Stream.de wurde zumindest zeitweise eine manipulierte Version des Mozilla Firefox verbreitet. Wer sich den Browser installiert, kann plötzlich Dutzende Verbraucherseiten nicht mehr besuchen, berichten die Verbraucherschutzseiten Antispam.de und Computerbetrug.de. Auch andere Programme, die auf Software-Stream.de verbreitet werden, können entsprechend präpariert sein. Der Grund für die Attacke: Verbraucher, denen auf fragwürdigen Webseiten ein vermeintlicher Vertrag untergeschoben wird, sollen offenbar daran gehindert werden, Hilfe im Netz zu suchen.

Soweit bisher feststellbar ist, sind von dieser Manipulation nur Nutzer von Windows-XP betroffen, die von der Seite Software-Stream.de etwas heruntergeladen und installiert haben. Bei Windows 2000 und älteren Systemen stürzt die bösartige Software aufgrund eines "Programmierfehlers" beim Versuch, das System zu manipulieren, ergebnislos ab. In Windows Vista dagegen verhindert ein Sicherheitsmechanismus die Manipulation der betreffenden Systemdatei.

Der Mozilla Firefox ist vor allem wegen seiner hohen Sicherheit beliebt. Der kostenlose Browser darf von jedermann unters Volk gebracht werden. Genau das geschieht seit einigen Tagen auch auf der Seite Software-Stream.de. Doch wer sich dort das prominent angepriesene Programm herunterlädt, bekommt ein Problem. Denn diese Version des Firefox ist nicht das Original, sondern ein Trojaner.

Im Gegensatz zum echten Mozilla Firefox werden bei dieser manipulierten Form des Browsers bei der Installation persönliche Daten wie Name, Adresse und Mailadresse abgefragt. Der Grund dafür offenbart sich im Kleingedruckten. Mit dem Eintragen der Daten, so die fragwürdige Ansicht der Betreiber von Software-stream.de, schließe man einen kostenpflichtigen Vertrag ab.

Doch die Dreistigkeit geht noch weiter. Wenn man den angeblichen Firefox installiert, spielt das Programm heimlich eine manipulierte hosts-Datei auf den Computer des Opfers. Die hosts-Datei ist eine System-Datei, auf der die Adressen besonders wichtiger Internetserver gespeichert werden. Bei der Internetnutzung prüft der Computer kurz in der hosts-Datei, unter welche Adresse die gesuchte Seite zu finden ist - er "löst den Namen auf", so der Fachbegriff.

Im Fall des manipulierten Firefox von Software-Stream.de wird diese Funktion allerdings missbraucht. Denn statt das Surfen zu erleichtern, blockiert das manipulierte Programm über die hosts-Datei rund 100 Internetadressen, die der betroffene Nutzer fortan nicht mehr besuchen kann - wenn er das Betriebssystem Windows XP nutzt.

Bei diesen ausgesperrten Seiten handelt es sich in vielen Fällen um Webseiten, auf denen Verbraucher und abgezockte Internetsurfer Tipps und Hilfe bekommen. Die Liste der gesperrten Verbraucherschutz-Seiten reicht von Antispam.de und Computerbetrug.de über frag-einen-Anwalt.de, abzocknews.de, gutefrage.net, forum.boocompany.com, und infopirat.com bis hin zu nicht-abzocken.eu.


Der Grund für diese technische Manipulation scheint offensichtlich. Seit mehreren Jahren schon werden Verbraucher im Internet mit untergeschobenen Verträgen abgezockt - und finden Hilfe auf Seiten wie Computerbetrug.de, Antispam.de oder Hintergrundinformationen bei abzocknews.de. Wenn sie die hilfreichen Verbraucherschutzseiten nicht besuchen können, bleiben sie allein mit ihren Problemen - und sind von dubiosen Geschäftsmachern vermutlich einfacher unter Druck zu setzen.

Nicht auszuschließen, dass auch die Betreiber von Software-Stream.de genau auf diesen Effekt setzen. Immerhin werben sie derzeit in diversen Foren ganz offensiv für „ihren“ Firefox - natürlich ohne zu erwähnen, dass bei der Installation Kosten entstehen sollen und der Computer heimlich manipuliert wird.

Fatal kann sich die Tatsache auswirken, dass die Schadsoftware eine völlig neue hosts-Datei anlegt. Das kann dazu führen, dass lokale Netzwerkadressen, die vorher in der hosts zugewiesen waren, nun nicht mehr erreichbar sind, oder dass Einträge, die von Virenschutzprogrammen dort angebracht wurden, nun nicht mehr in der hosts enthalten sind.

Der Mozilla Firefox ist nicht einmal das einzige manipulierte Programm, das über Software-Stream.de verbreitet wird. So sperren auch das Brennprogramm Nero und Adobe Flash, die auf der Seite zum Download angeboten werden, die verschiedenen Verbraucherschutz-Seiten aus. Wieviele der Programme auf Software-Stream.de noch die Computer argloser Nutzer entsprechend manipulieren, ist unklar. Die Prüfungen dauern derzeit noch an.

Die betroffenen Info-Seiten wurden von den Verbraucherschützern über den Vorgang informiert. In mehreren Fällen werden aktuell zivil- und strafrechtliche Schritte geprüft. Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) wurde eingeschaltet. Den Experten wurden Protokolle und gesicherte Beweise übermittelt.

Betrieben wird die Seite Software-Stream.de von einer gewissen "ontheRoad Networx" in Rostock. Hierbei handelt es sich jedoch offenbar nur um ein neues Tarnmäntelchen für einen bereits hinlänglich in der Szene bekannten Jungunternehmer.

Opfer, die auf der Seite Software-stream.de etwas heruntergeladen und installiert haben, werden möglicherweise in Kürze Rechnungen bzw. Mahnungen bekommen, vielleicht auch von einem Inkassobüro oder Anwalt.

Der Rat von Antispam.de und computerbetrug.de: Zahlen Sie nicht, ignorieren Sie die Mahnungen. Mit der Weitergabe Ihrer persönlichen Daten und anhand des kleingedruckten Preishinweises während des Installationsvorgangs kommt nach Auffassung der Verbraucherschützer kein rechtlich wirksamer Vertrag zustande.

Gemeinsame Presseveröffentlichung von Antispam.de und Computerbetrug.de


 

Quelle: antispam.de


Betreiber der Firma ontheRoad Networx ist mit Alexander Hennig aus Rostock kein Unbekannter. Schon mit der Firma Netava Concept Billing hat er ein dreistes Geschäftsgebaren an den Tag gelegt und den Opfern seiner Abzocke mit Russisch Inkasso gedroht.


Lesen Sie auch den Bericht über die Netava Concept Billing